- Einmal richtig durchdringend gießen und dann wieder pausieren ist besser als ständig z.B. täglich die Oberfläche zu befeuchten. Zu geringe Wassermengen dringen nicht in den Boden ein und
verdunsten an der Oberfläche, so daß sie der Pflanze nichts bringen. Das empfohlene Vorgehen fördert auch eine tiefergehende Wurzelbildung der Pflanzen. Als Faustregel kann man annehmen, daß z.B.
frischgepflanzte Gehölze am Anfang ca. 1(-2) mal in der Woche einen Eimer Wassser erhalten sollten (Sträucher 10 l, kleine Bäume 20 l, Alleebäume je nach Größe 50-100l), bei ganz großer Hitze oder
heißem Standort ggf.auch mal öfter.
- Das Bewässern der Pflanzen sollte abends oder in den frühen Morgenstunden erfolgen, nicht mittags bei praller Hitze, da dann viel Wasser gleich wieder verdunstet
- Beim Wässern sollte gezielt in den Wurzelbereich gegossern werden. Das gezielte Wässern spart Wasser, da weniger Wasser von der Blattoberfläche verdunstet. Bei sonnigem Wetter können
Wassertropfen auf dem Blatt zu Verbrennungen führen. Gießen auf die Blätter fördert auch die Ausbreitung von Pilzkrankheiten zB. Bei Rosen.
- Um das Wegfließen des Wassers zu vermeiden, ist es sinnvoll um die Pflanzen einen Gießrand zu formen, so daß die Pflanze in einer kleinen Mulde steht und das Wasser langsam einsickern kann. Vor
allem in Hanglage ist eine sinnvolle Bewässerung andernfalls nicht möglich, da alles oberflächlich abfließt
- Eine Mulchschicht um die Pflanzen verringert die Austrocknung des Bodens, die Feuchtigkeit hält sich länger. Eine ähnliche Wirkung hat es, wenn der Boden aufgehackt wird, da dann die Kapillaren
gebrochen werden.
- Es dauert nach unseren Erfahrungen je nach Gehölzart und Standort 3-5 Jahre bis gepflanzte Gehölze richtig eingewurzelt sind und ihre volle Trockentoleranz erreicht haben. Dieser Zeitraum wird
meist unterschätzt.
- Abgestandenes, vorgewärmtes Wasser wie es zB. Bei Gemüse wie Tomaten empfohlen wird ist bei Gehölzen nicht notwenig.
- Wenn bei Pflanzen in Töpfen die Erde ganz ausgetrocknet ist, schrumpft der Topfballen und es wird beim Gießen kaum Wasser aufgenommen, es perlt ab und fließt durch. Hier hilft nur noch das
Eintauchen in einen Eimer Wasser bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Man muß nicht mehr gießen als notwenig. Machen Sie regelmäßig (bei Hitzewellen am besten täglich) einen Kontrollgang durch den Garten und achten Sie auf Trockenstreßsymptome (gelbe Blätter,
Kümmerwuchs, Welkesymptome, verbrannte oder vertrocknete Blätter). Gießen Sie diese Pflanzen gezielt. Dagegen müssen trockentolante Pflanzen, die noch gut dastehen nicht regelmäßig mitgegossen
werden.
- Die richtige Standortwahl der Pflanzen verringert den Gießaufwand und spart Arbeit und Wasser. Die Hitzeperiode im aktuellen Sommer zeigt wie wichtig dieser Punkt ist. Sehr wasserbedürftige
Pflanzen sind für heiße Südlagen ungeeignet. Wir beraten Sie gerne bei der Pflanzenauswahl. Da wir viele Arten auf dem Gelände und im Arboretum ausgepflanzt haben (darunter auch Raritäten und seltene
Arten) haben wir eigene Erfahrungen mit vielen Pflanzen. Geplant ist, diese Beobachtungen zu intensivieren und ggf. in einer Empfehlungsliste zusammenzufassen.