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Baumschule Mayer GbR

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seit dem 2. März 2005

Öffnungszeiten

1. März bis 31. Mai und 15. Sept. bis 30. Nov. (Hauptpflanzzeiten)

Montag-Freitag 9-12 Uhr und 13-18 Uhr

(ab Nov. bis Einbruch der Dunkelheit)

Samstag .......8.30-14 Uhr

1. Juni bis 15. September

wie oben, jedoch

Mittwoch .........9-12 Uhr

Samstag ..........9-12 Uhr

1. Dezember bis 1. März

Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 9-11 Uhr und 15-17 Uhr

Mittwoch .........9-11 Uhr

Samstag ..........9-12 Uhr

 

Bei Dauerfrost (Boden gefroren) bleibt der Verkauf geschlossen.

 

Betriebsferien: Weihnachten bis Dreikönig,  2. Augusthälfte

Die Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum)

Herkunft und Verbreitung: Wildart im östliches Nordamerika: von Nova Scotia und Quebec bis Wisconsin, südlich bis Florida und Lousiana. Auf nassen Böden, in Sümpfen und Mooren, auf Kiefernödland und in Bergwäldern. 1765 eingeführt. Jedoch bei uns im Erwerbsanbau und in den Hausgärten noch recht wenig verbreitet. Der Hauptanbau liegt nach wie vor in den USA und Kanada. In Deutschland gibt es etwa 600-700 ha Anbaufläche, vorwiegend in Norddeutschland (Lüneburger Heide, Weser-Ems), begrenzt im Raum Darmstadt und im Schwarzwald.

 

Beschreibung:

WUCHS: Sommergrüner aufrechter Strauch, 1-2 m hoch und breit. Zweige abstehend. Langsam wachsend.

ZWEIGE: Triebe kahl oder etwas behaart, warzig, gelbgrün.

BLATT: Eiförmig bis lanzettlich, 3-8 cm lang; vorne spitz; Basis keilförmig; Rand ganzrandig. Oben dunkelgrün, kahl; unten kahl oder Nerven etwas behaart. Herbstfärbung schön orange und scharlach.

BLÜTE: In dichten Büscheln. Kelch bläulich. Krone röhrig-krugförmig bis schmal eiförmig, 4-5zählig, 6-10 mm lang, weiß oder leicht gerötet. Blütezeit Mai.

FRUCHT: Beere, kugelig, 8-15 mm dick, blauschwarz, sehr bereift, eßbar, süß und wohlschmeckend. Reifezeit je nach Sorte Mitte Juli-Ende August.

 

Sorten: Die Züchtung der Sorten begann um 1910 in den USA. Erst in den letzten Jahren wurden wieder verstärkt neue Sorten heraussgebracht, vor allem in den USA und Neuseeland, einige auch in Deutschland. Heute werden zahlreichen Sorten angebaut, z. B. 'Ama', 'Berkeley', 'Bluecrop', 'Coville', Goldtraube 71', 'Spartan', u.v.a. Sie erfüllen die Ansprüche an Beerenqualität und Robustheit.

 

Boden: Es sind vor allem die speziellen Bodenansprüche dieser Obstart, die eine weite Verbreitung wie z.B. bei der Johannisbeere behindern. Wie alle Moorbeetpflanzen braucht auch die Heidelbeere einen lockeren Boden mit einem hohen Anteil an mittleren und groben Poren, die die Sauerstoffversorgung der Wurzel sicherstellen. Vorraussetzung für eine gute Pflanzenentwicklung ist eine saure Bodenreaktion. Optimal sind pH-Werte von 4,0-5,0, bei stärkeren Abweichungen muß mit schlechterer Entwicklung gerechnet werden. Humose Sandböden und Hochmoorböden sind daher ideal.

Leider stehen uns solche Böden in der Regel nicht zur Verfügung, im Gegenteil unsere eher schweren Böden mit hohen Kalkgehalten sind genau das Gegenteil, was die Pflanze braucht. Dies heißt aber nicht, daß wir keine Heidelbeeren anbauen können. Kleinflächig können wir den Boden so verändern, daß die Ansprüche erfüllt werden.

Auf nicht zu schweren, sandigen bis anlehmigen Böden kann der hohe pH-Wert durch Einarbeiten von Torf oder Nadelholz-Sägemehl abgesenkt und damit gleichzeitig die Bodenstruktur aufgelockert werden. Rindenhumus und Komposte sind wegen eventuell schädlicher Inhaltsstoffe, möglicherweise hohem Salzgehalt und/oder hohem pH-Wert ungeeignet. Die organische Schicht wird 10-15 cm dick aufgetragen und mit einer Fräse eingemischt. So entsteht ein Pflanzbett von 25-30 cm Tiefe, was für die flachwurzelnde Heidelbeere ausreicht.

Schwere tonige Böden mit einem pH-Wert von über 6,5 scheiden für eine Boden-Mischkultur aus. Hier kann mit einer organischen Auflage aus Torf, Sägespänen und Sand gearbeitet werden. Wie bei der Pflanzung von Rhododendron kann man auch eine Fläche von gut 80x80 cm 25 cm tief ausheben und mit einer Folie auskleiden. Um das Ablaufen von Niederschlagswasser zu ermöglichen (Heidelbeeren vertragen keine stauende Nässe!), werden nach unten einige Löcher eingestochen. Seitlich sollte die Folie etwas über die Bodenoberfläche herausragen, um das Einsickern von Bodenwasser mit gelöstem Kalk zu verhindern. Dieses Pflanzbecken wird mit Moorbeeterde gefüllt und die Heidelbeere darin eingesetzt. Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, wie z.B. ummauerte Hochbeete, große Pflanzkübel u.a.

Die Heidelbeere benötigt im Sommer genügend Wasser, da sonst die Beerengröße leidet.Wenn die Niederschläge nicht ausreichen muß etwa einmal pro Woche gewässert werden (etwa 20 l/m2 Standfläche). Wegen der hohen Kalkgehalt unseres Leitungwassers sollte dazu nur Regenwasser verwendet werden.

 

Standort: Sonne bis Halbschatten (Kultursorten für optimalen Ertrag volle Sonne!). Gut winterhart.

 

Pflanzung: Optimales Pflanzmaterial sind 3-4jährige Pflanzen mit einer Höhe von 40-60 cm, mehreren kräftigen Trieben und einem kompakten Wurzelballen, häufig auch schon im Container. Auch ältere Pflanzen können ohne Nachteile versetzt werden. In der Reihe betragen die Pflanzabstände 1,25-1,75 m, bei mehrreihiger Pflanzung sollten zur Nachbarreihe etwa 2,5 m Abstand verbleiben, um eine gute Besonnung der Sträucher zu erreichen (ansonsten leiden Ertrag und Fruchtqualität). Es reicht aus, wenn der Ballen gerade dünn mit Erde bedeckt ist. Eine Abdeckung der Pflanzfläche mit einem geeigneten Mulchmaterial (Sägespäne, Holzhäcksel, Kiefern- oder Fichtenrinde, kein Kompost!) hat sich in Versuchen als vorteilhaft erwiesen. Eine 5-10 cm dicke Schicht unterdrückt das Unkrautwachstum, sorgt für Nachschub an organischer Substanz, hält den pH-Wert niedrig und wirkt regulierend auf Temperatur und Feuchtigkeit.

 

Düngung: Bei optimalen Bodenverhältnissen ist eine Düngung kaum erforderlich. Wurde jedoch wie oben beschrieben der Boden mit organischem Material vorbereitet, ist vor allem auf die Stickstoff-versorgung zu achten, da Mikroorganismen beim Abbau von Sägespänen, Holzhäcksel u.a. erhebliche Stickstoffmengen in ihrem Körpereiweiß binden. Unter normalen Umständen benötigen die Heidelbeeren 5-8 g N pro m2 und Jahr. Das entspricht einer Gabe von 25-40 g schwefelsaurem Ammoniak/ m2. Dieser Dünger senkt gleichzeitig auch den pH-Wert leicht ab und ist daher am vorteilhaftesten. Bei einer Mulchschicht aus Sägemehl oder Holzhäcksel müssen die Werte um 50 % erhöht werden. Um einen guten Triebabschluß zu erreichen, sollte nach Anfang Juli nicht mehr gedüngt werden. Die anderen Hauptnährstoffe Phosphat, Kali und Magnesium werden nur in geringen Mengen benötigt und sind normalerweise im Mulchmaterial ausreichend enthalten. Sollte es zu einem Mangel kommen ist eine Düngung mit einem Volldünger (z.B. Nitrophoska perfect) oder einem organischen Volldünger möglich.

 

Schnitt: Kulturheidelbeeren bilden bei normalem Wachstum Bodentriebe, die 1-1,5 m lang werden können, und sich kaum verzweigen. Erst an Seitentrieben, die sich im 2. Jahr bilden werden Blütenknospen angelegt. Daneben gibt es 20-50 cm lange Triebe, die aus stärkeren, älteren Trieben entstehen. Sie sind endständig mit den besten Blütenknospen besetzt. Da am Ende der Fruchttriebe keine Triebknospen angelegt werden, sterben sie nach der Ernte ab. Am besten werden daher alte Bodentriebe gegen junge Triebe "ausgetauscht".

 

Pflanzenschutz: Bei zusagenden Standortbedingungen ist kein Pflanzenschutzerforderlich. Erfolgt keine zu reichliche Stickstoffdüngung gibt es auch mit der einzigen bedrohlichen Krankheit, dem pilzlichen Triebsterben (Godronia cassandrae) keine Probleme. In jungen Pflanzungen oder in Waldnähe können Frostspannerraupen auftreten, die durch rechtzeitige Kontrolle und einfaches Absammeln bekämpft werden können.

Zur Erntezeit sind die Heidelbeeren bei einigen Vögeln (vor allem Stare und Amseln) heiß begehrt. Ein Schutz vor Vogelfraß ist im Hausgarten, wo nur wenige Sträucher stehen, daher meist unumgänglich. Daz werden im Fachhandel engmaschige Schutznetze (Maschenweite ca. 3 cm) angeboten. Am praktischsten ist es, mit einigen Pfählen und dem Netz einen begehbaren Käfig zu bauen. Da das Netz nur 6-8 Wochen aufliegen muß, ist die Haltbarkeit mit 8-10 Jahren anzusetzen.

 

Verwendung: Bedeutendes Obstgehölz, das auch ohne Pflanzenschutzmaßnahmen regelmäßige Ernten wohlschmeckender Früchte bringt, die bequem im Stehen geerntet werden können. Daher ist die Heidelbeere in idealer Weise für den Hausgarten geeignet. Daneben hat sie durchaus auch Zierwert (Herbstfärbung, Fruchtschmuck).

Nach allen Mühen setzt etwa ab dem 2. oder 3. Standjahr die Ernte ein. Im optimalsten Fall können es im Hauptertrag 8-10 kg pro Strauch sein.

Die Frucht ist vielfältig verwendbar. Die Sorten reifen etwa über eine Dauer von 14-25 Tage und beiten sich daher idealerweise zum Frischverzehr an. Dabei sind sie der Waldheidelbeere (V. myrtillus) durch das harmonische Zucker/Säureverhältnis überlegen. Lediglich die Farbstärke ist geringer als bei der Waldheidelbeere.

Daneben ist die Heidelbeere für zahlreiche Verarbeitungsarten hervorragend geeignet: sie läßt sich einfrieren, zu Marmeladen und Kompott verarbeiten, als Zusatz zum Rumtopf, zur Herstellung von Heidelbeerwein, für Desserts, Backwaren u.v.a.m.. Das Ziel dieser Genüsse lohnt den Einsatz!.

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